Tagesradtour Dortmund – Hamm – Lünen – Wattenscheid – Wir werden klüger

Keine Kompromisse, heute sind wir schlau und buchen schon am frühen Morgen ein Zimmer für die kommende Nacht. Nicht so wie gestern auf der Route der Industriekultur. Entspannt irgendwie, ohne Zelt fühlen wir uns nämlich ein bisschen nackt, hilf- und schutzlos. Fahrtechnisch drehen wir uns an diesem Morgen im Kreis und finden nicht so recht wieder auf die Route der Industriekultur. Zuerst schieben wir es noch auf den gestrigen Abend und die müden Knochen, denn der erste Tag inklusive Haldenanstieg steckt uns schon noch in den Gliedern.

Schutzpatronin der Bergmänner und der Radfahrer:innen

So, was denn jetzt eigentlich, Karte oder Knotenpunkte? Mal wieder wird das Radeln ein wenig fransig, gefühlt stehen wir fast nur noch und überlegen wo es hingehen könnte. Überraschenderweise macht das weniger Lust, als einfach locker rollen zu lassen. Insbesondere an einem Morgen, der nicht so richtig rund läuft. Wir steigen einfach nicht mehr durch und langsam, die Mittagszeit nähert sich schon wieder, melden sich auch pünktlich unsere Mägen. Wir entscheiden uns dafür, eine etwas längere Pause einzulegen und den weiteren Tag zu planen.

Kneipenplanung und Fritten auf der Route der Industriekultur

Wo lässt dich das am besten machen? Richtig, in einer netten Pinte bei `nem lecker Pilsbier und einer Kleinigkeit zu essen. Nach nicht allzu langer Zeit nähert sich unsere potentielle Oase auch schon: Eine alte Bergmannskneipe, die nach der Schutzpatronin der Bergleute (und einiger weitere Berufs- und Personengruppen) St. Barbara benannt ist.

Pure Freude am Tresen – Draußen ist es aber auch schweinekalt

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob der Laden noch nicht geöffnet hätte. Mist, aber wir haben Glück, der Wirt hat uns beim rumtigern gesehen und bittet uns rein. Die nächste Stunde verbringen wir am Tresen, trinken etwas und essen Fritten. Perfekt.

St. Barbara – Du bietest uns Schutz

Die leckeren Fritten und das Bier lassen uns wieder zu Kräften kommen, denn auch die Kälte macht uns träge und schreit nicht gerade nach Weiterfahrt. Kurzer Check der Wetterapp und siehe da, ab 14 Uhr kommt zumindest die Sonne wieder raus, auch wenn die Temperatur weiter bei 14 Grad bleibt. Wie sagt man so schön, Abwarten und Biertrinken. Bevor uns das Zeitgefühl gänzlich verloren geht, bezahlen wir lieber schnell und fahren weiter. Die Eckkneipe schließt an eine alte Siedlung der Bergleute an, d. h. nicht dass die Siedlung leer steht. Ganz im Gegenteil.

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Alte Kolonie Eving

Die Alte Kolonie Eving – Wir lassen uns durch die Straßen rollen

Sich so ein bisschen einen Plan zurechtlegen kann auch ganz cool sein. Während der längeren Mittagspause haben wir entschieden als nächstes durch die nahe gelegene denkmalgeschützte Arbeitersiedlung „Alte Kolonie Eving“ zu fahren. Wie es hier wohl früher mal ausgesehen hat, als es noch Spielplätze an den Ecken der Siedlungsstraßen gab? Die Siedlung wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Sie diente vor allem angeworbenen Arbeitern aus Osteuropa als Wohnsiedlung.

Zeche “Minister Stein” und “Fürst Hardenberg”

Geschuftet haben die ungefähr 270 in der Siedlung lebenden Kumpel in den Dortmunder Zechen Minister Stein und Fürst Hardenberg. Bis in die 1980er Jahre wurde hier Steinkohle zutage gefördert. Bergbauromantik pur, auch wenn wir mittlerweile verstanden haben, dass ein Bürojob doch nicht das schlechteste der Welt ist. So bleiben zumindest in den ersten Jahren noch die Knochen heile. Seit den 1970er Jahren wurde in der alten Kolonie immer mal wieder saniert, renoviert, Dinge umgekrempelt. Die Siedlung, mit ihrem hoch aufragenden Wohlfahrtshaus, ist definitiv sehenswert. Nicht verpassen und mal hin radeln.

Tipp: Knotenpunkte, mehr braucht man nicht auf der Route der Industriekultur

Endlich macht es -klack- in unseren Köpfen, wieder mal so ‘n Rabaukendingen: Lange Leitung und zu wenig geplant. Aber uns geht ein Licht auf. Knotenpunkte! Stehen an jeder Kreuzung und sind der heiße Shit! Die Kombination aus unserer Karte und eben jenen Knotenpunkten hat uns die letzten eineinhalb Tage fast an den Rand des Wahnsinns navigiert. Das Ganze noch getoppt durch die Nutzung des Handys. Tipp von uns: Spart euch die Nerven und guckt nur auf die Knotenpunkte. Zur Sicherheit wiederholen wie es hier noch mal, als quasi Mantra: Nur und ausschließlich auf die Kontenpunkte gucken!

Stadt Hamm, sagt der Plan, aber die Beine sagen nein

Das Lanstroper Ei ist auf den ersten Blick ein ei(!)genartiges Bauwerk (auch der musste sein). Aus der Entfernung sieht man erst einmal ein Stahlgerüst, welches eine eirunde rostige Kugel trägt. Auf einem fast komplett flachen Teilstück radeln wir locker Meter für Meter an das Ei heran. Am Fuße des alten Wasserturms, der umliegende Zechen mit einem gleichmäßigen Wasserdruck versorgt hat, müssen wir leider feststellen, dass das Areal großflächig abgezäunt ist. Bauarbeiten sind nicht zu erkennen. Aber eine Infotafel verrät eine geplante umfassende Sanierung des mehr als 100 Jahre alten und 60 m hohen Turms. Erster Bauschritt bis 2016. Naja, Verspätung wegen Verzögerung im Betriebsablauf wahrscheinlich. Die Idee, aus dem Turm und seinem Umfeld ein Umweltbildungszentrum zu machen, ist auf jeden Fall mal zu begrüßen. Umwelt gut, Bildung auch. Gute Sache also.

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Das Lanstroper Ei – malerisch schön

Nach einem tiefen Schluck aus der Wasserflasche radeln wir im Sonnuntergang durchs recht flache grüne Land. Dem Terrain sei Dank, schaffen wir es sogar fast bis Kamen. Auf der Rückfahrt Richtung Lünen können wir am Kanal entlang schön laufen lassen. Die Räder surren. Unser Tagesziel ist Datteln, irgendwie noch Ruhrgebiet, aber das Münsterland lässt sich bereits erahnen. Die letzten Meter fahren wir unschöner Weise an einer recht dicht mit Pkws befahrenen Hauptstraße entlang. Aus der Ferne sehen wir aber schon unsere Schlafstätte. Ein ehemaliges Hotel mit eigener Küche und heute ein B&B, wie wir später noch im Gespräch erfahren werden. Unser Gastgeber empfängt uns pottisch zurückhaltend freundlich. Nach ein paar Sätzen jedoch taut die Situation auf, sogar der etwas verstaubte Tresen samt Hahn wird für uns geöffnet. Hervorragend! Wir trinken zwei verdiente Bier an der Theke und lassen uns etwas über Pott und die Welt erzählen.

Gasthaus Zum Ankerplatz – Hoch die Tassen auf der Route der Industriekultur

Auf Tipp unseres Herbergsvaters schlendern wir an der Dattelner Schleuse entlang zum nächstgelegenen Gasthaus. Es entpuppt sich als Glücksgriff. Superleckeres Essen, sehr nette Betreiber und eine Hochzeitsgesellschaft im Saal nebenan, die zu der gesamten Musikpalette der 90er abfeiert. Die Beine wippen im Takt. Mehr oder weniger textsicher lauschen wir Rednex, Snap! oder Ace of Base. Wir entscheiden uns dann doch gegen das Hochzeits-Crashing und feiern uns mit dem ein oder anderen Gedeck lieber selbst. Den ereignisreichen Tagen revuepassierend, beobachten wir die schwankenden Hochzeitsgäste an unserem Tisch vorbeiziehen. Die angesteckten Kippen wandern von Mal zu Mal etwas früher im Mund. Ein bisschen wie Theater nur echter, untermalt mit dem Besten aus der Musikbox der 90er. Wir zahlen die Zeche (der musste sein), machen uns auf den Heimweg und freuen uns auf unser gemütliches Bett.

Sonnenschein im Ruhrgebiet

Der dritte Tag. Die Sonne scheint und es ist Wochenende. Besser geht es doch wohl nicht. Moment ist das Dach wirklich gefroren? Egal, wir gehen erst mal frühstücken, der Sommer kommt gleich bestimmt wieder und liegt nur noch in den Federn. Nach der Stärkung verabschieden wir uns von unserem Gastgeber und lassen noch ein paar von unseren Fahrradrabauken-Aufklebern da. Wenn Ihr mal in Datteln seid, greift ruhig zu 😉

Schiffshebewerk Henrichenburg auf der Route der Industriekultur

Unser erstes Tagesziel ist der Schleusenpark Waltrop und das Schiffshebewerk Henrichenburg. Die Route ist selbst für uns Navigationsgenies einfach: Immer den Kanal entlang bis zur nächsten 90 Grad Kurve und weiter bis zum Schiffshebewerk Henrichenburg. Keine 8 km sind es von unserem Nachtlager bis dorthin. Ein idiotensicheres Dingen und damit genau das richtige für uns! Isso. Ruckzuck nähern wir und dem riesigen Aufzug für Schiffe und müssen leider feststellen, dass das LWL Museum den Großteil des Hebewerks mit einem Zaun blickdicht eingefasst hat. Trotzdem ein imposantes Gelände mit eindrucksvollen Bauwerken. 1899 wurde das alte Schiffshebewerk als eines der Schlüsselbauwerke am Dortmund-Ems-Kanal eröffnet. Die Teilnahme an der Eröffnungsfeier hat sich der olle Kaiser damals natürlich nicht entgehen lassen. 14 m Staustufe mussten hier überwunden werden damit die Schiffe bis zum Dortmunder Hafen weiterfahren konnten.

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Schiffshebewerk Henrichenburg – so sieht das Dingen von außen aus

Schade, aber wir steigen nicht ab. So!

Wir entscheiden uns gegen den Eintritt und fahren einen kurzen Radweg, der uns rund um das weitläufige Gelände des Schleusenparks führt. Über die Inseln geht es vom historischen Hebewerk zum neuen Schiffshebewerk. Dort packen wir unsere Berliner vom Vortag aus und picknicken gemütlich mit Blick auf den Kanal. Jeder hat zwei und Vorräte müssen gut eingeteilt bzw. späterer Futterneid muss vermeiden werden. Wir reißen uns zusammen und lassen einen wieder in die Tasche wandern.

Der Landschaftspark Hoheward – Drachenbrücke und Sonnenuhr

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Radweg und Drache in einem, aber eher etwas für Mountenbiker/innen

Weiter geht die Reise in Richtung Landschaftspark Hoheward, bekannt auch wegen der Drachenbrücke, der Sonnenuhr und dem Horizontobservatorium. 150 Millionen Tonnen aufgeschüttetes Material machen die Halde Hoheward zur größten ihrer Art im Ruhrgebiet. Der Landschaftspark ist imposant und mit dem Rad leicht erkundbar. Wer Lust hat, kann auch zur Spitze der Halde radeln. Wir sparen uns das aber, drehen eine kurze Schleife über die Drachenbrücke und fahren weiter. Die Zeit drängt ein wenig und wir wollen uns an unserem Lieblingsbüdchen „Holgers Erzbahnbude“ noch eines dieser leckeren bernsteinfarbenen Fiege Pilse gönnen.

Sonnenuntergang im Ruhrgebiet

Wir kosten die letzten Sonnenminuten an der Erzbahnbude voll aus und fahren erst mit der ersten Dämmerung in Richtung Wattenscheid, unserem nächsten Übernachtungsort auf der Reise durch den Pott. Nachdem wir schnell eingecheckt sind, studieren wir die Hausspeisekarte und entscheiden recht schnell, dass es woanders sicherlich etwas köstlicher sein wird. Ist dann auch so, Burger mit Fritten. Vielleicht nicht sonderlich kreativ aber absolut gut. Danach klingt der Abend dann locker aus. Wir reflektieren den Tag vor der Glotze. Kann man auch mal machen. Gute Nacht!

Wir wollen noch nicht zurück nach Köln

Tag 4 schon. Die Augen gehen langsam auf – ganz langsam – Shit, ist der ganze schöne Bums echt schon wieder vorbei? Es ist immer das Gleiche… „Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei…“ Ein Ohrwurm so schäbig wie das Gefühl am letzten Urlaubstag. Wenn wir könnten, würden wir einfach weiterfahren und nur zum Broteschmieren nach Hause kommen. Gerne richten wir ein Spendenkonto ein. Rabaukencrowdfounding quasi.

Mit dem Kaffee spülen wir das lethargische Gefühl den Hals runter. Wir haben doch noch einen ganzen Tag vor uns und heute machen wir uns mal nicht kaputt. Der Plan: Wir rollen lockere 15 km Richtung Bochum und übergießen und dort dann mit Kultur im Bergbaumuseum. Prima!

Wissenswertes über Bochum

Funfact: Der Bruder einer Rabaukenoma hatte eine Kneipe in der Nähe vom Bergbaumuseum. Das haben wir aber leider erst nach der Tour erfahren sonst wären wir bestimmt nicht im Museum gelandet. Gelernt ist gelernt. Isso!

Holgers Erzbahnbude – Wir kommen wieder. Eins der Highlights auf der Route der Industriekultur

Somit fahren wir ein letztes Mal an Holgers Erzbahnbude vorbei. Achtung: Die Erzbahnbude hat erst ab 11 Uhr morgens auf! Skandal oder großes Glück. Eine Stunde später wären wie sicherlich wieder an einem der Tische versackt, um uns festzukrallen, um ja nicht nach Hause zu müssen.
So oder so ist Holgers Erzbahnbude Ruhrpott pur. Hier gibt es nicht nur kalte Getränke oder ein Tässchen Kaffee, sondern auch Eis, Kuchen und vieles mehr.

Fahrradreparaturen leicht gemacht

Wer einen neuen Fahrradschlauch braucht, dem/der wird hier ebenfalls geholfen. Kleine Reparaturen sind kein Problem und die geballte Radfahrexpertise sitzt sowieso bei Kaltgetränken am Tisch und hilft gerne. Nur eben nicht um 10 Uhr morgens. Ein bisschen schwer ums Herz wird es uns hierbei schon. Nicht, dass es in Köln an Bier (oder Kölsch – wie manche sagen) mangelt. Aber an der Weggabelung bei Holger stimmt einfach alles. Natur, kaltes Bier, Pause, Leute gucken, das ist schon top. Auch wenn das hier ein Radblog ist, hier der Hinweis für alle, die mit dem Auto an die Bude fahren wollen: Das geht nicht! Hier kommt ihr nur mit dem Rad hin.

Bergbaumuseum und andere Kultur

Halden haben wir mittlerweile genug gesehen, aber wie sieht die andere Seite der Medaille unter Tage aus? Spannende Frage. Das Ganze kann man sich zu Demonstrationszwecken in Bochum angucken. Im Endeffekt ist, das zwar kein richtiger Stollen bzw. keiner, der je betrieben wurde, aber in etwa 20 m Tiefe und auf ca. 2,5 km Länge bekommt man schon ein ganz gutes Gefühl von der vorherrschenden Enge. Aufgeregt wie kleine Kinder stehen wir mit selbigen im Aufzug und fahren ein. Ohne Helm und leider nur in einen nachgebauten Schacht. Etwas mulmig ist uns aber trotzdem. Darüber hinaus trägt die Führung, an der wir teilnehmen dazu bei, dass wir zumindest entfernt erahnen können, wie Arbeitsbedingungen und Arbeitsprozesse unter Tage abliefen. Laut, stickig, eng, so lässt es sich der Knochenjob der Kumpel am besten zusammenfassen Krass.

Bochum Bergbaumuseum
Radfahren in 20 m Tiefe

So ganz ohne Rad können wir dann doch nicht und wir setzten uns wieder auf einen Sattel bzw. auf zwei. Wir steigen aufs Tandem um – Kumpel, die wir sind, Bergleute wären wir wahrscheinlich auch gute gewesen. Vielleicht fahren wir bald mal eine Tour unter Tage oder kaufen uns generell mal ein Tandem, wobei das doch etwas schräg wäre.

Bergbaumuseumsfakten am Rande

Das Bergbaumuseum in Bochum wurde 1930 gegründet und ist mit ca. 400.000 Besuchern und Besucherinnen ist es das weltweit größte Museum seiner Art. Und das ‘umme Ecke. Isso. Im Dezember 2018 endete endgültig der Steinkohlebergbau in Deutschland. Mit „Glück auf Zukunft“ würdigt RAG-Stiftung, die RAG AG und die Evonik Industries AG zusammen mit dem Sozialpartner IG BCE die Leistungen der Region, der vergangenen Jahrzehnte und trieben die Zukunftsgestaltung des Ruhrgebiets voran. Das Bergbaumuseum ist auf jeden Fall einen Besuch wert auch, wenn man nicht gerne vom geliebten Drahtesel absteigen mag. Einfach mal machen, es lohnt sich. Großes Rabauken-Ehrenwort.

“Glück auf Zukunft”

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Bergbaumuseum in Bochum

Leider wurde es im Herbst, zu unserer Tourenzeit mit Unterstützung von Bund und Ländern aufwendig saniert und neu ausgerichtet. Schade! Leider konnten wir im Herbst 2018 nicht auf den Förderturm oder in das Museum selbst. Die gute Nachricht: Jetzt, im Jahr 2019 ist alles wieder offen. Den Erfahrungsbericht müsst ihr in diesem Fall leider selbst verfassen.

Immer dieser Hunger

Und da ist er wieder unser alter und treuer Begleiter: der Hunger. Eigentlich sind es zwei Dauerbegleiter, denn Ersterer kommt meist nach einer weiteren Konstante: Planlosigkeit! Immer wieder gerne eingepackt, sonst wäre es aber auch nur halb so spannend, aber lernen werden wir es trotzdem nie. Früher hat Mutti die Tasche gepackt, jetzt fehlen eben die Müsliriegel und Apfelspalten. Die Bergleute hatten übrigens ihre Brote in Metalldosen, damit die Mäuse die Stullen nicht wegfuttern. Von angeknabberten Broten können wir jetzt aber nur träumen. Wieder zurück in der Wirklichkeit sind wir erleichtert wieder Tageslicht zu sehen. Dunkelheit und enge ganz schön als Tagesausflug, wir sind und bleiben aber Schreibtischtäter. Hut ab und wieder auf vor den ganzen Kumpel die einen Großteil ihres Lebens in dieser Enge verbracht haben.

Essen in Bochum. Hier wird es doch etwas geben…

Vor dem Museum sehen wir lediglich eine Pommesbude, noch mal Fritten würden unsere Mägen aber nicht verkraften und somit geht es direkt zum Bahnhof. Ein Familienstück Apfelkuchen und ein belegtes Vollkornbrot vom Bäcker wird es schon richten. Was tut man nicht alles für seinen Körper. Essen können wir auf jeden Fall, als hätten wir den ganzen Tag malocht. Mit Apfelkuchen im Bart sehen wir aus dem Fenster. Ruhrpott wir lieben dich! Isso!

Die Route der Industriekultur – Ein Fazit

Dadurch, dass die Strecke nicht geradeaus verläuft, wie beispielsweise bei einem Radweg am Fluss und es noch mehr zu sehen gibt, sind wir eigentlich jeden Tag bis zur Dämmerung gefahren. Wer die anderen Berichte unserer Touren kennt, weiß, dass wir eigentlich eher die gemütlichen Fahrer sind und beim Sonnenuntergang lieber mit Bier und Sonnenbrille irgendwo sitzen und nicht mehr fahren. Es gibt auf der Route der Industriekultur aber einfach unfassbar viel zu sehen und zu entdecken. Nicht nur Staub, Dreck und Pils. Sondern viel Grün, tolle Industriebauten, nette und herzliche Menschen, aber eben auch leckeres Pils. Macht das nicht Bock auf den nächsten Frühling? Uns schon!

Die Route der Industriekultur auch als Tagestour im Ruhrgebiet top.

Was sind wir täglich gefahren? So zwischen 70 – 80km standen jeden Tag auf dem Tacho. Geplant? Könnte man denken, aber das sind eher rabaukige Zufälle gewesen. Nach jeder Tagestour, mit einem Blick auf die Karte hatten wir das Gefühl uns kaum vom Fleck bewegt und doch mega viel gesehen zu haben.

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Überall gibt es Halden – Kunst inklusive

Viel Kultur, viel Industrie und viele Möglichkeiten auf der Route der Industriekultur

Alles in allem eine grandiose Tour! Etwas anders als sonst, mit mehr Kultur und tollen Möglichkeiten seine eigene Route der Industriekultur zu fahren. Immer vorausgesetzt man kann sich entscheiden. Der Ruhrpott ist einfach ein super und riesiges Gebiet zum Fahrradfahren, nicht zuletzt wegen der wirklich tollen Radwege zwischen den Orten. Radwege ohne Autos? Da können wir als Kölner nur von träumen!

Wir kommen sicherlich wieder! Nicht nur zur Holgers Erzbahnbude.


Impressionen