
Eine abwechslungsreiche Tagesradtour im Münsterland: Auf rund 76 Kilometern gibt es charmante Dörfer, historische Burgen wie Burg Hülshoff, gemütliche Rastplätze und noch mehr platte Radwege durch die grünen Landschaften des Münsterlandes. Perfekt für alle, die einen entspannten Tagesausflug mit Kultur, Natur und Kalt- oder Warmgetränken genießen wollen.
GPX-Daten & Tourinfos
- Strecke: ca. 76,7 km (Rundtour)
- Höhenmeter: ca. 580 m
- Schwierigkeit: mittel – lange Tagesetappe mit einigen Anstiegen
- Untergrund: Asphalt, Waldwege, Schotter, Feldwege
- Geeignet für: Tagesausflug mit E-Bike, Gravelbike oder Trekkingrad
- GPX: Tour auf Komoot ansehen

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Weitere InformationenPOIs entlang der Strecke
- Münster Promenade (Start & Ziel)
- Münsterlandschule Tilbeck
- Rastplatz Stevern mit Steverlandroute
- Billerbecker Dom
- Burg Hülshoff
- Haus Rüschhaus
- Wasserburg Haus Vögeding
Wochenende unter Rabauken – Münsterland entdecken mit dem Rad
„Wochenende treffen? Ja, auf jeden Fall! Eine Tagesradtour im Münsterland klingt perfekt – nur Fahrradfahren? Irgendwie kein Bock!“ What? Und das bei den Fahrradrabauken? Mittlerweile kann ich schon fast von einer Tradition sprechen, denn einmal im Jahr treffe ich mich mit meinem Bruder zum Radeln, Zelten und Schwitzen.

Doch dieses Jahr scheint der Wurm bei uns drin zu sein. So richtig fehlt der Bock, sich für eine längere Tour auf den Sattel zu setzen. Wie kommt’s? Florian kommt gerade aus den Alpen wieder und ich bin irgendwie auch träge nach dem Urlaub. Sommerblues, weil alles schon wieder vorbei ist? Vielleicht. Wir wollen uns aber trotzdem am Wochenende zum Radfahren treffen – nur eben ohne Zelt.
Ohne Zelt unterwegs – Radfahren mal entspannter
Irgendwie ja auch mal ganz nett, wenn man das Gefühl hat, Packen, Zelt einpacken und nach der Tour auspacken wird gerade irgendwie zu viel. Tagestouren gehen immer. Brauchst ja nicht viel für: ’ne Flasche Wasser und – wenn es schlecht läuft – noch eine Jacke zum Drüberwerfen. Ach ja, und natürlich noch eine Sonnenbrille. Wer will denn schon bei Regen fahren?

Gesagt, getan – und so sitze ich leicht bepackt und ohne eigenes Rad im Zug nach Münster City. Das Ganze scheint mir eine sehr gute Wahl zu sein, denn der Kölner Hbf an einem Freitag und dann noch die Bahn nach Münster hätten mich wahrscheinlich jetzt schon komplett aus der Bahn geworfen. Den spontanen Gedanken, die ca. 145 km nach Münster zu fahren, habe ich zum Glück wieder verworfen. Ist ja Quatsch – ich will ja mit Floh fahren, und so mache ich einfach mal locker. Muss ja auch mal sein.
Ankunft in Münster – Begrüßung mit Bier und Brötchen
Umso mehr freue ich mich, als ich in Münster von Florian mit einem mit Käse belegten Brötchen mit Remoulade und einer Flasche Pinkus empfangen werde. Pinkus ist hier das lokale Bier – unbedingt probieren, wenn ihr mal in Münster seid.
Das Wetter bestätigt uns auf jeden Fall in unserer Entscheidung, einfach mal nicht das Zelt hinten aufs Rad zu schnallen und loszufahren. Als wir gerade in der Wohnung angekommen sind, startet schon ein ordentliches Gewitter. Glück gehabt! So planen wir doch lieber mit einem Aperol in der Hand unseren nächsten Tag – da sieht das Wetter doch wieder viel besser aus und wir sollten ohne Gefahr von oben ein paar Kilometer auf unsere Komoot-Karte zaubern.
Tourplanung und erste Zweifel – Münsterland déjà-vu?
Doch was machen? Münsterland: unendliche Weiten und noch mehr plattes Land. Uns beschleicht das Gefühl, alles auch schon irgendwie zu kennen. Wir waren ja auch schon ein paar Mal in der Ecke.
Am Ende sieht unsere Tagesradtour durch das Münsterland dann so aus:
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Weitere InformationenWir nehmen einfach grob Kurs auf Billerbeck und den Billerbecker Dom – der Rest wird sich wohl finden. Das Karte-zu-Affe-tot-Prinzip. Und wir stürzen uns ins Münsteraner Nachtleben. So eine Vorbereitung auf eine Tour ist ja das A und O. Und vor allem das Aaaaaaah.

Turns out: Wir kommen erst um elf los. Sei’s drum – ist ja Zeit und die Sonne scheint, was sollen wir da klagen? Heute mal ganz entspannt locker rollen lassen.
Tagesradtour Münsterland – Start in Münster City
Das Fahrrad habe ich in Köln gelassen und so leiht mir Florians Freundin ihres – bzw. das AluRex von ihrem Dad. Steiles Teil. Da ist nichts mit Dropbar und fancy Rahmen. Doch braucht man das alles wirklich, um eine gute Zeit zu haben? Ich komme leicht ins Grübeln – haben wir früher doch auch nicht gebraucht und sind einfach mit geliehenen Rädern vom Hauptbahnhof losgefahren. Somit ist es irgendwie ein bisschen wie ein „Zurück zum Fahrradrabauken-Ursprung“ und weg von der Materialschlacht.

Raus geht es, nachdem wir nochmal ordentlich Luft auf die Reifen gepumpt haben, über die wunderschöne Münsteraner Promenade. Ach, ist das schön. Noch sind die Jacken an, aber das sollte sich gleich ändern.

Münster, die Stadt der Radwege
In Münster gibt es richtige Fahrradwege. Hiervon könnte sich so manche Großstadt noch eine Scheibe abschneiden – wobei: Wenn alle Rad fahren …

Schnell sind wir aus der Stadt raus. Besser kann doch so ein Herbsttag gar nicht beginnen, denn auch wenn es an der Kanalstraße vorbeigeht, sind hier einfach mal viel weniger Autos unterwegs, und das nimmt schon mal den ganzen Stress raus. Urlaub im Münsterland. Mit entspannten 16 km/h Reisegeschwindigkeit bewegen wir uns über die Straßen.


Tagesradtour durchs Münsterland – entspannt, flach und voller Geschichten
Das Schöne ist: Wenn man jemanden dabei hat, der hier lebt, bekommt man auch noch gratis Infos dazu.

Tilbeck – Schule mit Harry-Potter-Vibes
Hier zum Beispiel: Münsterlandschule Tilbeck. Eine Privatschule mit Bibliothek in diesem Turm. Abgefahren, oder? Warum nicht mal auf eine Privatschule gehen? Uns überkommt ein leichtes Harry-Potter-Gefühl.

Auch hier im Münsterland ist man bestens mit Knotenpunkten organisiert, und so vergessen wir unsere komplette Tourenplanung und hangeln uns bei bestem Wetter einfach weiter von Knotenpunkt zu Knotenpunkt.


Rastplatz Stevern – Kaffee, Obstwiesen und Steverlandroute
In Nottuln oder besser gesagt in Stevern, entdecken wir einen schönen Rastplatz. Das Schwierige ist ja immer, mal Fahrt ’rauszunehmen und einen Ort auf sich wirken zu lassen. So stehen wir erst einmal recht skeptisch vor der Kaffeemaschine und den angebotenen Produkten, nebst Fahrradkarten zur „Steverlandroute“. Schon mal gehört, aber noch nie gefahren. Soll ja ganz schön sein, sagt zumindest der Tourismusverband Stever.



Hier gibt es sogar eine kleine Eisdiele 😉 und jede Menge Infos zum Stevertal – von Wassermühlen bis Obstwiesen. Das ist also hier der Plot: Wasser, Sandstein und Geschichte.


Darauf doch erst einmal einen Kaffee – aber nicht aus der Maschine und im Pappbecher, sondern vom Kocher im Plastikbecher. Das hat wenigstens noch etwas Camping- und Abenteuercharme, wenn wir schon nicht das Zelt dabeihaben und über mehrere Tage unterwegs sind.


Neidisch und etwas neugierig werden wir auf jeden Fall von den vorbeikommenden Wandersleuten beäugt, aber alles sehr wohlwollend. So schaffen wir es doch, so ziemlich in jedes Gesicht ein Grinsen zu zaubern. Mission erfüllt. Wir sind happy und viele andere werden heute Abend am Abendbrottisch auch etwas zu erzählen haben.

Apfelpause mit Pferdeblick auf der Tagesradtour im Münsterland
Das Thema Wassermühle haben wir schon einmal abgehakt, jetzt folgt noch Obst. Das Schild hat nicht zu viel versprochen: Äpfel und Birnen gibt es hier so ziemlich an jeder Ecke – genauso wie Pferde.



Billerbeck – Dom, Pause und Höhenmeter?!
Nach drei schönen Stunden rollen wir auf den Billerbecker Dom zu. Es gelingt uns sogar, kurz in den Dom zu gehen, ohne zu verbrennen – entscheiden uns aber dann doch lieber, ein Kaltgetränk zu uns zu nehmen. Fokus – das können wir.



Nach einer Stunde Pause bei Mertens, in der wir natürlich wieder nichts gegessen haben, schwingen wir uns wieder aufs Rad und strampeln nach Hause. Irgendwie kommt uns das zwischendurch doch ganz schön anstrengend vor. Sollte es etwa Höhenmeter im Münsterland geben? Schilder geben hier die ersten Hinweise.


Radregion Münsterland – perfekt ausgebaut und stressfrei
Dass das Münsterland DIE Fahrradregion ist, ist kein Geheimnis. Doch ich vergesse das immer wieder. Gut ausgebaute Radwege oder – wenn der Radweg fehlt – einfach schöne Straßen ohne viel Verkehr zum Rollenlassen. Zack – und schon sind wir wieder in Havixbeck.

Waren wir hier nicht schon mal und Henrik musste sein Rad reparieren lassen?


Dann geht es mit dem guten alten Tourenrad ab in den Wald – zum Gravel-Teil der Strecke. Und das ohne Gravelbike und Stollenreifen. Ob das alles gut geht? Natürlich. Braucht man nämlich alles nicht für so eine schöne Tour mit dem Bruderherz.



Zwischenstopp mit Marmelade und Hufeisen
Unterwegs finden wir noch einen kleinen Verkaufsstand mit Marmelade und Hufeisen. Schnell ist ein Hufeisen für die Tochter eingepackt und wir stehen schon an Burg Hülshoff.

Burg Hülshoff – Kulturstopp im Münsterland
Wer jetzt einen ausschweifenden Recherchebeitrag erwartet, kennt unsere Seite nicht. Hier die wichtigsten Fakten:

Die Burg Hülshoff liegt mitten im Münsterland, ist eine typische westfälische Wasserburg aus dem 16. Jahrhundert und der Geburtsort der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Annette lebt da natürlich nicht mehr, und so kannst du heute durch die historischen Räume schlendern und im Café samt Schlossgarten eine Pause einlegen.

Also: Wer Lust auf einen Kulturstopp hat – wir nicht. Ciao Wasserburg.
Haus Rüschhaus & Haus Vögeding – Burgenhopping das Münsterland entdecken mit dem Rad
Hallo Wasserburg Nummer zwei: Haus Rüschhaus. Hier müsst ihr euch aber jetzt mal selbst informieren – wir wollen nach Hause.

Ach so: Und wer immer noch nicht genug hat, kann sich auch noch die Wasserburg Haus Vögeding ansehen. Liegt alles nah beieinander, und allein damit könnte man den Tag schon gut rumkriegen.
Fazit nach der Tagesradtour im Münsterland
Nach 580 Höhenmetern auf der TAGESTOUR im Münsterland und rund 78 km auf dem Tacho kommen wir doch etwas erschlagen in Münster an. Doch für uns ist der Tag noch nicht vorbei. Denn heute Abend ist der Höhepunkt mit der Nacht der Museen und Galerien des diesjährigen Schauraums.

Kultur und Nacht der Museen
Fast 40 Ausstellungsorte und bis 24 Uhr kostenloser Eintritt in Museen und Galerien – richtig gut! Münster wird zur Bühne für Kunst und Kultur mit einem zentralen Treffpunkt auf dem Domplatz. Moment mal, waren wir da nicht gestern schon? Egal. Mutti kommt noch rum und wir gehen erst noch etwas bei Pinkus essen, bevor wir wieder von vorne anfangen.


Schuster, bleib bei deinen Leisten – oder wie heißt es so schön. 😄
Tipps aus dem Sattel für euere Tagestour im Münsterland
Etappenplanung: Plant genug Zeit für Pausen ein – durch viele Stopps und Sehenswürdigkeiten wird’s schnell ein ganzer Tagesausflug.
Packen: Für eine entspannte Tagestour reicht ein kleiner Rucksack mit Regenjacke, Snacks und Kaffee-Set.
Einkehr: Rastplatz Stevern mit Eisdiele, Café an Burg Hülshoff oder Brauerei Pinkus in Münster.
Abwechslung: Die Tour kombiniert Stadt, Kultur, Natur und Landstraßen – ideal, wenn ihr nicht nur treten, sondern auch entdecken wollt.
Abschluss: Wer abends noch Energie hat, kann den Tag bei der „Nacht der Museen“ oder in einer der vielen Bars in der Münsteraner Altstadt ausklingen lassen.
